AUREUS

Vorgestellte Routen

  • Hakuna Matata
  • Ben Hur
  • Malmstrom
  • Paco
  • Strada Del Sole
  • Querschläger 
  • Das 11. Gebot

 

Hakuna Matata 
Diese unbekannte, aber lohnende Route ist durchgehend steil, anstrengend und ausgesetzt. Eröffnet von Michal Pitelka und Peter Lechner ungefähr im 1999, gibt es bisher nur wenige Begehungen. Dies ist wohl dem Umstand zuzuschreiben, dass das Topo bisher nirgends publiziert wurde. 
Abgesehen von einer brüchigen Zone von etwa 30 Klettermetern im oberen Teil von SL4 und im Start von SL5 ist die Felsqualität durchgehend gut und die Kletterei ist oft athletisch und abwechslungsreich. Besonders die Seillängen drei, sechs, sieben und acht sind erste Sahne. 
Abgesichert ist die Route meist gut und solide, es gibt aber auch ein paar weitere Hakenabstände. Die zweitoberste SL hat nach dem ersten BH ein gefährliches Run-out; man kann aber links eine schöne SU fädeln. Ergänzung zum Topo: Ein Camalot der Grösse 0.5 leistet in der 2. Seillänge gute Dienste. 
Bilder zur Route 

Topo

 

Ben Hur

In den späten 90ern haben Maag & Schwitter diese kühne und exponierte Linie erstbegangen. Damals war die Tour sehr wild abgesichert und wurde wahrscheinlich nie wiederholt. Im 2009 rüsteten die Erstbegeher die Tour nach und kreierten damit eine wahre Perle. Die Ben Hur gehört zu den schönsten und eindrücklichsten Touren an den Wendenstöcken und ist wärmstens zu empfehlen. Anspruchsvoll ist sie, jedoch ist die Bewertung im Vergleich zu den Nachbarsrouten milde und die Absicherung ist freundlich, solide und durchdacht. Ein 0.3 Camalot leistet in mehreren Längen gute Dienste. In der obersten 7b Länge muss man im 7a Gelände einmal ziemlich weit über den letzten Haken steigen und kann nur zwei dünne Sanduhren clippen. Wenn man bis dort gekommen ist und noch etwas Kraft übrig hat, ist die Stelle jedoch gut zu bewältigen. Vor dem Ausstieg der zweitobersten Länge ist der Weiterweg nicht offensichtlich. Sobald man weit und breit keinen Haken mehr sieht, muss man rechtshaltend klettern. Der letzte Bolt ist von unten nicht sichtbar, er befindet sich gleich über einer Kante.

Bilder zur Route

Topo

 

Malmstrom

Im 2018 durch Peter von Känel und Bernd Rathmayr eröffnet, bietet diese Route spektakulär steile und ausgesetzte Kletterei. Abgesehen von ein paar kurzen, brüchigen Passagen ist der Fels hervorragend und oft scharf und/oder schön griffig und bemerkenswert strukturiert. Die Absicherung ist gut und solide mit 10 mm Inox, jedoch muss man immer wieder mal ein Stück über die Haken klettern.

Provisorische Bewertung: 5c+ 7a+ 7b 7a 6b+ 6c+ (7a obl.)

Ausstieg über die letzte Länge von Ben Hur (6b+, lohnend).

Camalots (0.3, 0.4, 0.75, 2, 3) sind empfehlenswert. 

Die Route befindet sich zwischen Ben Hur und Paco. Sie ist am Wandfuss angeschrieben.

Abseilen: Vom Stand der 5. Länge bis auf ein Band. Über dieses nach Osten bis zu einem BH von der Route, diesen clippen und runter zum Stand der 4. Länge. Von dort via Abseilstand zum Stand der 1. Länge  (exponiert, unterwegs clippen und pendeln).

Das Topo folgt (ist noch nicht fertiggestellt).

Bilder zur Route

 

Paco 
Athletische, abwechlsungsreiche Route. Abgesehen von einigen kurzen, leicht brüchigen Passagen ist die Felsqualität gut und sehr scharf. Die Schlüssellänge (8+ / 9-) ist leicht überhängend; nach einer kurzen, feingriffigen Passage werden die Griffe gegen oben immer besser. Allerdings bleibt die Länge anhaltend und man kann sich so richtig aussaften. Wenn danach wieder etwas Kraft zurückgekehrt ist, kann man diese in mehreren grossgriffigen Dächern gleich wieder verbraten. 
Die Absicherung der Route ist nicht ohne. Die in die Jahre gekommenen Sanduhrschlingen sind gegenüber den Bolts in der Mehrzahl und die Stände sind teilweise auch etwas desolat. Erwähnenswert ist die zweitoberste Seillänge; unmittelbar auf eine Passage mit leicht überhängender Wandkletterei folgt eine lange und etwas knifflige Wasserrille zum selber absichern. Keile, Friends und Bandschlingen gehören dazu; auch um einige Stände zu verbessern. 
Bilder zur Route 


Strada Del Sole
Die Route ist mit sechs Seillängen relativ kurz, trotzdem ist sie sehr lohnend. Besonders die zweite und fünfte Seillänge gehören wohl zum Besten, was man im Gebiet unter die Finger kriegen kann. Der Fels ist meistens griffig und scharf. Die paar kurzen, leicht brüchigen Stellen fallen kaum ins Gewicht. 
Die stellenweise etwas spärliche Absicherung (im unteren Teil noch mit 8-er Bolts) kann mit Friends und Keilen an vielen Stellen schön ergänzt werden. Auch bei einigen Ständen legt man gerne noch eine zusätzliche, mobile Sicherung. 
Bilder zur Route 

 
Querschläger

Abwechslungsreiche Route. Der Fels ist – bis auf paar kurze Stellen – von guter Qualität. Obwohl die Route auf dem Topo nicht schwer aussieht, sollte man sie nicht unterschätzen. Die einfacheren Längen sind hart bewertet und die Absicherung ist teilweise etwas spärlich und in die Jahre gekommen. Diese Route hat keine wirklich schweren zwingenden Stellen, eignet sich aber aurgrund der mentalen Anforderung trotzdem gut als Formtest für die «gröberen» Wenden-Routen. Friends und Keile sind erforderlich. 
Bilder zur Route 

 

Das 11. Gebot

Bereits im 2008 eröffneten Bernd Rathmayr und Peter von Känel das eigentliche Filetstück der Tour, vier Seillängen entlang eines markanten Wasserstreifens an einem unzugänglichen Pfeiler. So schön diese kurze Route war, der Zustieg durch einen steinschlägigen Trichter war zu gefährlich. Im 2018 richteten Bernd und Peter dann eine Art Zugangstour ein - fünf Seillängen hübsche Kletterei auf einen vorgelagerten Pfeilerkopf. Von dort quert man im Gehgelände ca. 20 m horizontal nach Rechts über eine Rinne zu einem Abseilstand und seilt zwei Mal ab. So erreicht man die Basis des erwähnten Pfeilers mit dem Wasserstreifen. Die wichtigsten Infos sind im Topo zusammengefasst.

Die Kletterei ist schön, abwechslungsreich und im oberen Teil stellenweise recht anspruchsvoll und athletisch. Bezüglich Absicherung ist der erste Teil recht gutmütig und nervenschonend, sofern man die schönen Placements für  mobile Sicherungen nutzt. Länge 6, die erste Länge des zweiten Teils, hat dann etwas weitere Hakenabstände und einige Male muss man auch über dem letzten Haken stehend noch den einen oder anderen beherzten Zug machen. Mobile Sicherungsmittel können in dieser Länge mehrmals gut platziert werden, um runouts entscheidend zu entschärfen.

Es lohnt sich, die Kräfte gut einzuteilen, so dass man für die letzten beiden prächtigen Längen noch genug Strom hat. Weiter lohnt es sich, genug warme Kleider mitzunehmen, der obere Teil der Route liegt schon früh im Schatten.

Längen 1-5: 6b, 6b, 6b+, 6c+, 6c (6b+ obl.) 

Längen 6-9: 7a+, 7a, 7b+, 7b (7a obl.)

Bilder zur Route (31.05.2020)

Bilder zur Route (12.06.2020)

Topo